Alle wieder da? War der Sommer schön? Starten wir gemeinsam in diesen phänologischen (das Wort habe ich letztens gelernt), tomatenreichen, kulturellen und literarischen Spätsommer? Gefühlt ist ja noch richtiger Sommer…

Nu (über dieses sächsische, bestätigende „nu“ philosophierte ich letztens mit Eva Gaeding vom MDR Kultur – aber diesmal meine ich das andere) denn mal los, wir haben einiges vor im September:

Kultur zum Mittag“ startet wieder am Dienstag 3.09. 12.10 Uhr im Taschenbuchladen Und Sie kennen unsere Einladungsworte dazu: Freuen Sie sich auf unseren Gast, vorlesend diesmal, die Kekse sind schon fast gebacken und vermutlich gibt es selbstgemachte Limonade statt Tee…

Vom Nutzen der Poesie

Nach dem Lesen eines Gedichts im April

ist für eine Weile alles gut.

Unglaublich, dass die Leute noch immer

keine Gedichte lesen.

Sie verstehen ja so gar nicht zu leben!

…meint Volker Sielaff (und das denken wir ja auch!), unser Gast am Dienstagabend 3.09. zum Lyriksalon extra 20 Uhr im Salon der Stadtwirtschaft. Ich schrieb es im letzten Newsletter schon, aber gern nochmal als Erinnerung: Volker Sielaff lebt als Schriftsteller, Lyriker und Publizist in Dresden. Er debütierte 2003 mit dem Gedichtband „Postkarte für Nofretete“, erhielt 2007 den Lessing-Förderpreis und 2015 die Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung für sein literarisches Werk. Volker Sielaff verfasst außerdem Rezensionen und literarische Porträts, die in Tageszeitungen wie Dresdner Neueste Nachrichten und Tagesspiegel veröffentlicht werden. 2007 wurde er mit dem Förderpreis zum Lessing-Preis des Freistaates Sachsen ausgezeichnet. Das ist eine Veranstaltung im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Landpartie“ des Sächsischen Literaturrats e.V. und wird gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.

20 Uhr im Salon der Stadtwirtschaft Reservierung gern bei uns, Eintritt 9 Euro

Und zum 17.09. laden wir auch recht herzlich ein, jaa, auch zur Lyrik, zum Lyriksalon mit Max-Walter Weise, der Friedrich Hölderlin liest, inszeniert, darbietet…. Wir freuen uns sehr auf Max, gebürtiger Freiberger, und dessen Weg zum Schauspielkünstler wir so gern verfolgen. Als Abiturient hat er im Taschenbuchladen schon mit eigenen Texten die „Kultur zum Mittag“ gemeistert, den Lyriksalon sowieso und auch immer mal wieder aktiv das kulturelle Leben der Stadt bereichert, obwohl er schon längst ganz woanders lebt.

20 Uhr im Salon der Stadtwirtschaft und gern die Reservierungen bei uns.

Tjaa und ansonsten weiß ich gerade gar nicht, welche von den liebsten Herbstneuerscheinungen ich Ihnen besonders an Herz legen könnte. Wir kommen momentan so gar nicht hinterher, all das Beachtenswerte in Ruhe zu würdigen. Daniela Kriens neues Buch „Mein drittes Leben“ haben wir ausgepackt. Und es ist vollen Herzens unser neues Lieblingsbuch, also meins und Martinas. Jaaa, die Geschichte an sich ist, wie immer bei Daniela Krien keine ganz einfache. Aber wie sie über den Tod des eigenes Kindes der Protagonistin erzählen läßt, über mutige Entscheidungen, oder Konsequenzen, dass eigene Leben verändernd, das ist schon ziemlich groß. Daniela Krien erzählt von einem unerträglichen Verlust. Aber sie erzählt auch von einer großen Liebe. Was sie in ihrem früheren Roman angerissen hat, wird hier wirklicher: „Liebe ist keine Romantik. Liebe ist eine Tat. Man muss die Liebe vom Ernstfall aus betrachten.“ Der Roman entwickelt einen Sog, dem man sich nicht entziehen kann. Wirklich!

Dem Jens hatte ich doch vorvorgestern erst das neue Buch von Domenico Müllensiefen in die Hand gedrückt und bekam schon sehr schnell begeisterte Worte zu hören. „Mit schnall Dich an“ präsentiert Domenico Müllensiefen einen Roman, der tief in die Lebensrealitäten der Menschen in der ostdeutschen Provinz nach der Wende eintaucht. Erschienen im Kanon Verlag, erzählt der Roman die Geschichte von Marcel, einem jungen Mann aus einem kleinen Ort in der Altmark, der seinen Lebensunterhalt als Drehspießverkäufer am Bahnhof bestreitet. Hinter dieser einfachen Fassade steckt doch aber eine vielschichtige und bewegende Erzählung über Träume, Verluste und den schwierigen Kampf, in einer Welt zu bestehen, die sich radikal und plötzlich verändert hat. Jens begeistert unter anderem die Perspektive, denn die ist so erzählt, als ob ein enger Freund neben einem steht oder geht und einfach aus seinem Leben plaudert, in Rückblenden, in Wünschen und Träumen und eben auch in Realitäten. Freut mich, dass Jens so begeistert ist. (Er hat auch ein paar schicke neue Bücher ins Comic/Graphic Novel Regal gestellt, die ich erwähnen soll, aber das kann er viel besser zeigen.)

Clemens Meyer hat uns einen dicken Wälzer hingelegt, der Schauspieler Sabin Tabea erzählt seine Familiengeschichte, Michael Kupfmüller von der Zerbrechlichkeit des Lebens, Matt Haig von dessen Magie, Katja Oskamp von einer großen Liebe, die nicht weiter gehen kann, Mareike Krügel vom Glück, Lisa Kränzler ein schickes Märchen über einen Käfer, Elsa Koester von politischer Dramatik in einer sächsischen Kleinstadt, Judith Kuckart von Erinnerungen, Iida Turpeinen vom „Wesen des Lebens“, in diesem Fall einer Seekuh, und das sind nur die Bücher, die ich gestern so betrachtend in den Händen hielt und unbedingt lesen möchte (Katja Oskamp hab ich schon gelesen, erzähle ich das nächste mal). Sehr schön ist auch die diesjährige Auswahl der Longlist zum Deutschen Buchpreis, der nun auch schon seinen 20. Geburtstag feiert. Das ist tatsächlich ein schönes Spektrum deutschsprachiger Literatur, die dem literarisch geneigtem Publikum eine Freude ist. Wir haben alle da! Und eine Leseprobe zu all den Nominierten auch. Können Sie einfach bei uns mitnehmen. Auch unsere monatliche Gabe zu 30 Jahre Taschenbuchladen, denn die habe ich heute noch schnell zurecht geschnürt.

Gratulieren möchten wir sehr herzlichst dem Verlag Voland und Quist zum 20.! Wir freuen uns, dass es Euch gibt. Danke und bitte weiter so!

Und nun bleibt mir jetzt noch die Einladung zur Freiberger Nachtschicht am 7.09.

Ist ziemlich viel los in diesem Jahr. Und wir sind da für Euch bis 22 Uhr, haben Sekt bis dahin kalt gestellt, Häppchen gibt es auch. Herzlich Willkommen! Wir freuen uns!

SOMMERgrüße von Heike, Martina, Josy und Jens

PS: Was Praktikanten bei uns so leben (dürfen)/erleben (müssen), das darf ich in mit Erlaubnis von Kevin in den Anhang hängen. Wir glauben, ihm hat es gefallen. Schönster Praktikumsbericht!