Ach, wie soll ichs formulieren? Am besten wohl ganz einfach: WIR SIND SEHR GLÜCKLICH! Zum dritten mal „Hervorragende Buchhandlung Deutschlands“ 2022 (und „Beste Buchhandlung 2019“) – das ist wiederum eine Würdigung, eine staatliche, die uns sehr stolz macht. Und die die Headline der gestrigen Freien Presse (Dank an Wieland Josch für diesen so ausführlichen Artikel) erst recht…So bewußt ist uns das ja gar nicht…
Gerührt vor Glück freuen wir uns über die so vielen Wünsche, Grüße, liebevolle Gaben aus fern und nah und um dieser Auszeichnung alle Ehre zu erweisen, machen wir frohgemut und für November sehr reichlich weiter:

8.11. Seitenweise Film 20 Uhr im Salon der Stadtwirtschaft „Lieber Thomas“

Herausragendes Drama, das der Persönlichkeit und dem Werk des aus der DDR stammenden rebellischen Autoren Thomas Brasch ein Denkmal setzt. Thomas Brasch wächst in der DDR auf und träumt davon, Schriftsteller zu werden. Während sein Vater beim Aufbau des Landes hilft, wird das erste Theaterstück seines Sohnes verboten und die Filmschule entlässt ihn. 1968 geht er auf die Straße und beteiligt sich an den Demonstrationen. Sein Vater verrät ihn an die Stasi und Thomas muss ins Gefängnis. Auch nach seiner Entlassung vermag er sich nicht anzupassen und geht schließlich mit seiner Frau in den Westen, wo seine Bücher zu Bestsellern werden. Das Biopic über den Schriftsteller und Regisseur Thomas Brasch widmet sich nicht nur seinem Leben, sondern auch seinem Werk. In schwarzweißen Aufnahmen lässt Regisseur Andreas Kleinert Werk und Leben miteinander verschmelzen und inszeniert so ein Denkmal für die Ewigkeit. Regie führte Andreas Kleinert.

9.11. 18.30 Uhr im Taschenbuchladen Lesung mit Miriam Gudrun Sieber und ihrem neuen Buch „Heute haben mich die wilden Rosen mit ihrem Duft eingeladen“ Elegie an die Abwesenheit der Liebe

Eine Frau schreibt Briefe an den Mann, der sie verlassen hat, um etwas zu suchen. „Wie soll ich dich lieben können, mit dem Krieg in mir? Lass mich gehen und gib mir den Segen.“ Sie weiß nicht, was er damit gemeint hat, wo er ist und ob er zurückkehrt. Sie schreibt über ein Jahr, durchlebt alle Jahreszeiten, erzählt, beobachtet, fühlt tiefer in sich selbst hinein und in das Leben, so wie es sich in der Realität zeigt. Sie bemerkt, dass auch sie eine Suchende ist und die Briefe letztendlich an sie selbst gerichtet sind. Die Frau findet in der Abwesenheit der Liebe eine bisher unbekannte Kraft und Dimension ihres eigenen Daseins. Dieses Buch ist eine feinfühlige, poetisch philosophische Dichtung zwischen Wahrheit und Traum inmitten des Lebens in dieser Zeit. Es nimmt uns mit auf eine Reise ins Geheimnisvolle der eigenen Seele.

Eintritt frei

12.11. 19 Uhr im Schollgymnasium „6. Freiberger Lesenacht“

„Beim Lesen lässt sich vortrefflich denken.“– Lew Nikolajewitsch Tolstoi

Unter diesem Motto standen unsere ausgefallenen Lesenächte 2020 und auch 2021, deshalb wollen wir Sie auch 2022 – ganz nach Lew Tolstoi – zum gemeinsamen Lesen und angeregtem Denken am 12. November 2021 in das Geschwister-Scholl-Gymnasium einladen. Ab 19:00 können Sie Freiberger Persönlichkeiten lauschen, wenn sie ihre Lieblingsgeschichten zum Leben erwecken oder sie Sie in die Welten ihrer selbstgeschriebenen Werke entführen. Unsere Leser geben die unterschiedlichsten Geschichten zum Besten: Unter den Bestsellern und Geheimtipps, den spannenden Abenteuern und verträumten Texten sowie den bewegenden Lebensgeschichten und humorvollen Erzählungen finden Sie bestimmt ein neues Lieblingsbuch. Wenn Sie gerade keine Lesung besuchen, können Sie Snacks und Getränke im Atrium beim Catering-Team der Schülerfirma erwerben. Dort besteht auch die Möglichkeit, sich mit den Mitgliedern der Schülerfirma über den aktuellen Stand in Nepal und unsere Projekte auszutauschen. Am Basartisch können Sie zudem verschiedene Produkte, wie den neuen Nepalkalender oder frisch gerösteten Kaffee aus Nepal erwerben und damit unser Projekt unterstützen. Auch in diesem Jahr können Sie mit Herrn Doktor Bannies in die Vergangenheit reisen: Er bietet wieder Führungen durch die historische Andreas-Möller-Bibliothek an. Außerdem kann unser Schulmuseums im Dachgeschoss wieder besucht werden. Um 22:00 Uhr erwarten wir Sie zur Abschlusslesung mit Jürgen Karney in der Aula. Der Radio- und TV-Moderator stellt sein Buch „Auf Sendung“ vor. „Wenn ich Auge in Auge gegenüber dem Radio saß und gebannt zuhörte, dann flogen meine Gedanken wie in einem Tunnel durch das leuchtende Grün in die weite Welt, von der ich als Kind freilich nur ahnte, wie vielseitig sie ist. In meinen Gedanken war, wie im Radio, alles möglich und ich liebte es, mir lebhaft die Dinge so vorzustellen, wie ich sie haben wollte, und wenn ich etwas von dem Gehörten nicht verstand, dann suchte ich mir die Erklärungen in meiner selbsterdachten Welt.“ Das Programm finden Sie: https://nepalfreiberg.de/2022/6-freiberg-lesenacht-2022/

22.11. 20 Uhr im Salon der Stadtwirtschaft Lyriksalon zu Wolfgang Borchert

Der deutsche Schriftsteller Wolfgang Borchert wurde nur 26 Jahre alt. Sein kurzes Leben war gekennzeichnet von Krieg und Krankheit. Schwere Erlebnisse in den Kriegsjahren bewirkten, dass Krieg zum Hauptthema seines literarischen Schaffens wurde. Seine Nachkriegs-Werke gelten als die bekanntesten der so genannten »Trümmerliteratur«. Den größten Erfolg mit dem Drama »Draußen vor der Tür« erlebte er nicht mehr. Er starb einen Tag vor der Premiere. Borchert beschrieb die Menschen mit ihren Erlebnissen in Gefängnissen, im Krieg, als Heimkehrer und in den Familien. Diesen Geschichten liegen seine eigenen existenziellen Erfahrungen zugrunde: die Begegnung mit der Macht, das Erleben von Tod und Vernichtung im Krieg, die Nachkriegs-Zweifel der jungen Menschen an ihrer Identität, eigenes Schuldbewusstsein und die Enttäuschung der älteren Generation. Seiner zerstörten Heimatstadt Hamburg widmete er in Verbundenheit mehrere hymnische Texte. Borcherts Werke stehen heute zu recht auf dem Lehrplan vieler Schulen. Erste Gedichte schrieb Borchert bereits mit 15 Jahren. Er selbst sagte, dass sie ihn wie ein Rausch überkamen…

Kartenreservierung im Taschenbuchladen

30.11. 20 Uhr im Salon der Stadtwirtschaft Lesung mit Jarolav Rudiš und seinem Buch „Gebrauchsanweisung für Zugreisen“

Sehnsucht Eisenbahn und Slow Travel – unterwegs mit einem der spannendsten literarischen Erzähler unserer Zeit und eine Ode an die Schönheit des langsamen Reisens

Sein Großvater war Weichensteller, sein Onkel Fahrdienstleiter und sein Cousin Lokführer. Klar, dass Jaroslav Rudiš so oft wie möglich Zug fährt. In seinem Buch begibt er sich im Takt der Schienen durch Europa: von Berlin aus bis zum Gotthardtunnel und von Sizilien bis nach Lappland; im Nachtzug durch Polen und die Ukraine sowie im Speisewagen von Hamburg nach Prag. Leidenschaftlich berichtet er davon, wie er vor seinem Waggonfenster zwischen Felsen und Bäumen zum ersten Mal die Adria erblickt. Wie er mit der Schmalspurbahn die Wälder im Harz erkundet. Rudiš widmet sich dabei den schönsten Bahnhöfen, den Kathedralen des Verkehrs. Erklärt, was Krokodile und Brigitte Bardot mit Lokomotiven zu tun haben. Und verwebt die Historie der Eisenbahn mit den Geschichten der Menschen, denen er begegnet. Er verrät, warum die schnellste Strecke selten die schönste ist und weshalb der Eisenbahngott ganz sicher eine Göttin sein muss. Er erzählt von der Freude darüber, den Anschluss zu verpassen, von „singenden“ Lokomotiven und Haltestellen, die „Güterglück“ und „Herzberg“ heißen. Jaroslav Rudiš, geboren 1972 in der Tschechoslowakei, lebt heute in Lomnice nad Popelkou und Berlin und ist Schriftsteller, Drehbuchautor, Dramatiker und Musiker. Aktuell auch im Dresdner Schauspielhaus. Er studierte Deutsch und Geschichte in Liberec, Zürich und Berlin und arbeitete u.a. als Lehrer und Journalist. Bei Luchterhand erschienen u.a. seine Romane „Grand Hotel“, „Vom Ende des Punks in Helsinki“, „Nationalstraße“, „Winterbergs letzte Reise“ und bei btb „Der Himmel unter Berlin“. Zudem publizierte er die Graphic Novels „Alois Nebel“ (mit Jaromír 99) und „Nachtgestalten“ (mit Nicolas Mahler). 2019 wurde er für seinen Roman „Winterbergs letzte Reise“, der erste Band, den er auf Deutsch verfasst hat, auf der Leipziger Buchmesse in der Kategorie „Belletristik“ nominiert. Rudiš‘ Werke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und verfilmt. 2021 wurde er zudem als „einer der engagiertesten Brückenbauer zwischen Deutschland und Tschechien“ mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland geehrt.

Eigentlich schon ausverkauft, aber Platzreservierung bitte unbedingt und nur und noch im Taschenbuchladen

Insgeheim wünsche ich mir ja ein bisschen nebeliges Wetter, kurz, ganz kurz nur – versprochen! Und nur, damit uns das Einräumen all dieser schönen Dinge zum Glitzerfest nicht so schwer fällt. Schönste Adventskalender und allerlei andere Dinge, die die Adventszeit nicht langweilig werden lassen, ausgewählte Weihnachtsbücher für Große und reichlich für die Kleinen, schönster Krimskrams – alles da!

Und feine Literatur sowieso. Aber bitte bitte genießen Sie noch die so angenehmen Sonnenstrahlen, die tun der Seele gut…

Hier nun müßten eigentlich noch unsere aktuellen Buchempfehlungen folgen, aber es sind ja so schon so viele Buchstaben… Drum, wie immer, eine rein praktischer Hinweis – einfach in den Taschenbuchladen kommen.

Wir freuen uns, Sie zu sehen, ein bißchen Sekt wäre auch noch da, wer mag…

Herzliche Grüße vom glücklichen Taschenbuchladenteam