Bereit für den kulturellen Aprilmonat?

Lang ersehnt und schon mehrfach verschoben, aber nun endlich: Wir freuen uns auf den 5.4. 20 Uhr und auf Konzert und Lesung mit Dota Kehr und ihrem Mascha Kaléko Programm im Tivoli. Denn Mascha Kalekos Gedichte muss man einfach lieben! Die 1907 geborene veröffentlichte 1929 erste Kabarett-Gedichte und 1933 das berühmte „Lyrische Stenogrammheft“. Als einzige bekannte dichtende Frau der Neuen Sachlichkeit wurde sie häufig mit ihren männlichen Kollegen verglichen, so bezeichnete man sie als „weiblichen Ringelnatz“ oder nannte sie einen „weiblichen Kästner“. Ihre Gedichte wurden als Chansons vertont, unter anderem auch gesungen von Claire Waldoff. Unverwechselbar ist ihre leicht ironisch, melancholische Lyrik.

Und nun wunderbar gesungen und feinst interpretiert von Dota Kehr und gesprochen von der Schauspielerin Anja Lechle. Kritiker bezeichnen Dota Kehr als eine der besten zeitgenössischen Songschreiberinnen in Deutschland – und mit ihren Liedern zeige sie, dass Klang auch Inhalt verträgt. Gemeint sind ihre politischen, aber auch in Alltagsangelegenheiten poetischen Texte. Dota Kehr ist eine echte Westberlinerin und auf den Straßen Kreuzbergs hat sie angefangen zu singen. Damals nannte sie sich noch „Kleingeldprinzessin“. Was sie macht, ist beim alternativen Bildungsbürgertum, das ihr zuhört, keine Nische mehr, Kleinkunst und Erfolg schließen sich auch da nicht mehr aus. Liedermacher heißen jetzt Singer-Songwriter und was politisch ist, soll und darf auch poetisch sein.

Kartenvorverkauf im Taschenbuchladen und im Tivoli (Einlass ab 19 Uhr)

Eine Veranstaltung in Kooperation mit Freiberg für alle und freundlicher Unterstützung des Tivoli Freiberg.

Es gelten die am Veranstaltungstag gültigen Regeln der Sächsischen Corona- Schutz-Verordnung

Und am 24.4. 11 Uhr im KINOPOLIS haben wir nun endlich den Schauspieler Christian Berkel zu Gast, der aus seinem Buch „Der Apfelbaum“ lesen und erzählen wird. Die Lesung ist Teil der Schalom Tage Freiberg 2021/2022.

»Jahrelang bin ich vor meiner Geschichte davongelaufen. Dann erfand ich sie neu.« So sagt Christian Berkel selbst. Für den Roman seiner Familie hat er seinen Wurzeln nachgespürt. Er hat Archive besucht, Briefwechsel gelesen und Reisen unternommen. Entstanden ist ein großer Familienroman vor dem Hintergrund eines ganzen Jahrhunderts deutscher Geschichte und die Erzählung einer ungewöhnlichen Liebe.

Mit großer Eleganz erzählt Christian Berkel den spannungsreichen Roman seiner Familie. Er führt über drei Generationen von Ascona, Berlin, Paris, Gurs und Moskau bis nach Buenos Aires. Am Ende steht die Geschichte zweier Liebender, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch ihr Leben lang nicht voneinander lassen.

Eintritt 15 Euro/erm.12 Euro

Kartenvorverkauf ausschließlich über das KINOPOLIS (Einlass ab 10 Uhr)

Eine Veranstaltung innerhalb der Schalom Tage Freiberg 2022 und in Zusammenarbeit mi der Stadtbibliothek Freiberg und KINOPOLIS

Es gelten die am Veranstaltungstag gültigen Regeln der Sächsischen Corona- Schutz-Verordnung

Am 19.4. 20 Uhr im Salon der Stadtwirtschaft ist auch noch seitenweise Film

Wir hatten da eine schöne Idee – ging ab er nicht… Nun wissen wir noch nicht, was wir zeigen. Aber wer Lust auf einfach eine schöne Literaturverfilmung hat, der soll kommen – wir freuen uns.

Und auch hier: Es gelten die am Veranstaltungstag gültigen Regeln der Sächsischen Corona-Schutz- Verordnung

Fragen Sie Martina mal nach ihrem neuen Lieblingsbuch! „Müll“- der nunmehr 9. Brennerkrimi von Wolf Haas- spielt auf einem Wiener Mistplatz (Wertstoffhof). Dort wird eine Leiche gefunden, verteilt auf unterschiedliche Wertstoffwannen. Später wird sich herausstellen, dass etwas fehlt. Klar ist jedenfalls: Der Brenner wird wieder wider Willen zum Ermittler, denn der Ex-Polizist, Ex-Privatdetektiv, Ex-Sanitäter … – arbeitet inzwischen dort, ist „Mistler“. Bei der Freundin rausgeworfen wurde er auch. „Nicht dass seine vorherige Wohnung so schlecht gewesen wäre. Im Gegenteil, sehr gemütlich gewesen. Aber Wohnung der Freundin, und da fliegst du schnell einmal hinaus, wenn du die Socken an der falschen Stelle liegen lässt. Oder um die ganze Wahrheit zu sagen, eigentlich war es nicht die falsche Stelle, sondern die falschen Socken, sprich Socken von der Freundin der Freundin. Mit dem Katzenbild drauf.“ Der Roman ist wieder geprägt von der ganz eigenen Erzählerstimme: hintergründig, manchmal ironisch, abschweifend, dann wieder sehr direkt auf den Punkt kommend, humorvoll und immer unterhaltsam. Und natürlich löst Brenner den Fall, bei dem er auf einen früheren Kollegen trifft, wie nebenbei. „Man kann nicht alles gleichzeitig verstehen. Es braucht immer ein Hintereinander bei den Gedanken. Ein Hintereinander und ein Nebeneinander. Aber kein Durcheinander. Und am allerwichtigsten, eine klare gedankliche Unterscheidung. Das ist mir gerade am Mistplatz so aufgegangen. Beim Müll geht es ja immer um das Trennen. Darum sag ich, Müll beste Schule für das Denken.“ Nicht nur für Brenner-Fans – aber für die ausdrücklich. Und – so sagt Martina auch: Wer gerade nur wenig Zeit hat und humorvolle kleine ablenkende Geschichten sucht, findet über 60 kurze Familienschmunzeleien im neuen Buch von Ewald Arenz: Meine kleine Welt. Mit viel Witz und Ironie berichtet Arenz über (s)eine fünfköpfige, katzenbesitzende, beinahe normale Familie.

Mir hat es Julia Schochs neuer Roman „Das Vorkommnis“ angetan. Die Autorin wird auf einer Lesereise von einer Fremden angesprochen, die behauptet, sie hätten beide denselben Vater… Julia Schoch nimmt sich viel Zeit zum Ergründen aller seelischen Folgen der Begegnung mit ihrer Halbschwester. Ihr Leben gerät mehr und mehr durcheinander, beziehungsweise in eine Schieflage. Sie hatte ein Bild ihrer Familie, das nun nicht mehr stimmt, und als ihr das klar wird, beginnt ihre fast fieberhafte Suche nach größtmöglicher Klarheit darüber. Es gibt Wut und Verzweiflung und auch ihre Ehe, ihr Verhältnis zu ihrem Mann bekommt einen Riß.

Katrin hat Antti Tuomainens „Der Kaninchenfaktor“ gelesen und sagt „Das ist ein schräger Krimi.“ Henri erbt von seinem Bruder einen Abenteuerpark mit eigenwilligen Mitarbeitern und finanziellen Problemen. Für den zahlenorientierten Versicherungsmathematiker ist das ein Unding. Hinzu kommen zweifelhafte Kreditgeber und absurde Todesfälle. „Bei Toumainen kann man sich herrlich über abstruse Situationen amüsieren und die Spannung bleibt trotzdem bis zum Schluss.“

Tja… Und von Katrin müssen wir uns nun traurigerweise und Sie ja auch verabschieden. Sie wird alsbald die Galerie Koch übernehmen. Das freut uns ja auch sehr, also dass es die Galerie weiter geben wird und wünschen ihr bestes Gelingen und alles Gute!

Und heißen Sie dann bitte auch unsere neue Iva Willkommen! Auf die freuen wir uns und das können Sie auch!

Herzliche Grüße von Heike Wenige, Martina Gehlhaus und Katrin Steinert