Der Wonnemonat tut, was er tun muss
– er grüßt mit rapsgelb, maigrün und blütenweiß und Grillduft natürlich und wir wollen Ihnen nicht vorenthalten, dass wir auch ein bisschen Farbe ins Spiel bringen könnten, wenn Sie dafür überhaupt Zeit haben. Der Mai eignet sich ja hervorragend für diverse Kurzausflüge und nicht nur, dass wir Ihnen schönstes Wetter wünschen – genießen Sie das auch und sollte ein bisschen Zeit für Kultur bleiben, bitteschön:
Zum einen laden wir recht herzlich zu unserer Kultur am Mittag ein, am Dienstag (3.5.) 12.10 Uhr und freuen Sie sich mit uns bitte auf unseren Gast, der Ihnen ein Kleinod der neueren literarischen Welt vorstellen wird und auch auf Christls neue Kekssorte. Da fällt mir ein, dass wir nun immer wieder gesagt bekommen, wie gern der eine oder andere doch auch käme, aber um diese Zeit…., und der Dienstag sowieso…. Wir haben große Freude an Ihrem Interesse an unserem kleinen Mittagsvergnügen und hoffen darauf, dass sich eben mal doch eine Gelegenheit auch für Sie ergeben wird.
Dafür klappt es ja bei Ihnen vielleicht mit dem folgenden Dienstag (10.5.). Da haben wir gleich zwei Veranstaltungen zu bieten, zwischen denen Sie sich allerdings entscheiden müssten: 20 Uhr Seitenweise Film im Kunsthandwerkerhof. Da zeigen wir die Verfilmung von Makus Zuzaks erfolgreichem Buch „Die Bücherdiebin“vom Regisseur Brian Percival aus dem Jahr 2013 mit Sophie Nélisse in der Hauptrolle. 
Und für 20 Uhr haben wir auch wieder den Salon in der Stadtwirtschaft hergerichtet, um zwei Größen der Folkmusikszene zu ehren, die in diesem Jahr ihren 75. Geburtstag feierten und feiern. Und glauben Sie uns, da hat sich ein Universum geöffnet, das eine ganze Veranstaltungswoche füllen könnte… Unter dem Titel „Forever Young“ haben wir aber Texte für nur einen Lyriksalon von Joan Baez und Bob Dylan zusammengetragen, die uns Conni Grotsch und Guido Kunze vortragen werden.
Gleich am Mittwoch (11.5.) lädt der Studentenclub und der Taschenbuchladen zur Lesung in die Alte Mensa ein. Unser Gast Mikis Wesenbitter liest aus seinem Romantagebuch „Wir hatten ja nüscht im Osten…nich‘ ma Spaß“ und schildert, wie es 1989 in Ostberlin wirklich war, jedenfalls aus seiner Sicht. In den Eintragungen von Januar bis Dezember spiegelt sich eine gänzlich andere Sichtweise auf die Endzeit von Ostrock, Stasi und Sozialismus, abseits der blauen Hemden und langen Schlangen inmitten der Punk- und Independent-Szene von Ostberlin und glauben Sie mir, das ist sehr lustig. Mikis Wesensbitter wurde 1968 in Zossen geboren und lebt seitdem in Ostberlin. Mit 6 Jahren bekam er wegen seiner tiefen Stimme Gesangsverbot, mit 9 Jahren wegen moralisch anstößiger Texte Schreibverbot und mit 12 Jahren wegen seltsamer Fragen im Biologieunterricht Redeverbot. Ein Friseurverbot hat er sich mit 15 Jahren dann selbst auferlegt wegen der permanenten Messerformschnitt-Diktatur der sozialistischen Einheits-Frisiersalons. Seit 15 Jahren schreibt er für das Legacy, das Multimania, das AGM- Magazin und andere Medien. Mit www.wesensbitter.de unterhält einen eigenen Blog.
Sooo und brauchen Sie noch eine Leseempfehlung? Denn Martina gefallen die Geschichten von Benjamin, der mit seiner Mutter allein lebt, von Herrn Agostini, von Karin (und vielen weiteren…) im Buch „Ein langes Jahr“ von Eva Schmidt. Und die Autorin erzählt diese Geschichten so mitfühlend und bedacht,verknüpft diese so teilnehmend und zurückhaltend und schreibt von den kleinen Dingen des Lebens, als wären sie groß, von den großen, als wären sie klein. Sie erzählt davon, wie wir leben, allein und miteinander, und wie wir uns dabei zuschauen. Hat mir auch sehr gefallen.
Christl hat sich auf Motorradreise begeben – neeein, im Buch natürlich mit Sylvain Tesson und mit alten „Ural“-Motorrädern auf die Spuren Napoleons, 4000 Kilometer durch Eis und Schnee, von der Beresina zurück nach Paris. Und sie ist begeistert zurückgekehrt.
Und ich, ach ich – ich könnte vieles empfehlen, belasse es aber heute bei Frau Vanderbeke, die sagt „Ich freue mich, dass ich geboren bin“ und damit die Geschichte ihrer Familie erzählt. Und gewohnt pointiert und ein klein bisschen zornig tut sie das.
Feinst erzählt und wiederum eine ganz andere Geschichte ist „Neringa oder die andere Art von Heimkehr“ von Stefan Moster, der sich zwar auch auf Spurensuche begibt, sich dabei aber fragt, wie zuverlässig die Geschichten sind, die man sich über sich selbst erzählt, und wie zufällig die Quellen und Überlieferungen, derer man sich dafür bedient.
So, gern hätte ich die Wörter Pumpensumpf und Schluckbrunnen (las ich kürzlich und kicherte…) in meinen Zeilen an Sie verwendet, ist mir aber nicht gelungen und so grüße ich herzlichst auch im Namen von Christl Trautzold und Martina Gehlhaus
Heike Wenige
Achja – ich habe noch eine Idee für einen Kurzausflug für Sie: Blues- und Rockfestival am 5. und 6. Mai in Altzella. Monokel spielt… und Karten im Vorverkauf gibt es bei uns

www.bluesundrock-altzella.de