Gar nicht lang will ich Sie mit meinem Geplauder stören
, haben wir doch gerade alle genug damit zu tun, nach den paar Sonnenstrahlen und den kleinen Knöspchen zu suchen, die wohl alle Herzen erfreuen sollten. Und verstehen Sie bitte meine Empörung über den beneidenswerten Zustand, dass nur ein paar Kilometer weiter weg die Sehnsuchtsfarben schon zu da sind! In Leipzig waren beispielsweise die kleinen gelben Blüten tatsächlich zu erahnen, die Wiglaf Droste mit „Das gelbe Grauen“ betitelte, aber mehr aus dem Grund, weil sich nichts auf Forsythien reimt. Und auch sonst war es mir in Leipzig und auf der Buchmesse äußert angenehm. Dass ich dort im buchhändlerischen Sinne nicht arbeiten muss, erklärte ich genug. Aber dass ich dort schon Herbstveranstaltungspläne schmieden, Kollegen vielerlei Art treffen, Autoren zuhören oder bei der Kurt Wolff Preisverleihung an den Christoph Links Verlag dabei sein konnte, erfreut mich noch immer sehr. Unser Glückwunsch auch an Guntram Vesper, der für seinen Roman „Frohburg“ den Preis der Leipziger Buchmesse bekam. Das war ja auch meine Ahnung, aber aus der Liste der Nominierten gefiel mir Roland Schimmelpfennigs Buch „ An einem klaren, eiskalten Januarmorgen zu Beginn des 21.Jahrhunderts“ mehr, denn die glasklare Sprache des Gegenwartsdramatikers (und meistgespielt in Deutschland) produzierte in mir fast fotografisch zu nennende Bilder – und Personenlandschaft. Schön zu lesen…
Und nun können wir Sie am Dienstag (5.4.) gleich zweimal beglücken –
wenn Sie mögen: 12 Uhr 10 ist KULTUR ZUM MITTAG – Zeit im Taschenbuchladen, in der wir Sie wieder überraschen, verführen, belustigen, verwöhnen, erstaunen und unterhalten wollen.
Und am selben Abend (20 Uhr im Kunsthandwerkerhof) ist Kinozeit seitenweise Film und wir zeigen Ihnen die Verfilmung des Klassikers „On the Road“. In den Hauptrollen sind Sam Riley und Garrett Hedlund zu sehen, die gemeinsam einen Roadtrip durch die USA unternehmen. Die Weltpremiere fand am 23. Mai 2012 statt. Der gleichnamige Roman von Jack Kerouac wurde 1957 veröffentlicht. Kerouacs Roman war in den 60er Jahren ein Bestseller und übte starken Einfluss auf die Beat Generation und die Hippiebewegung aus. In seinem Roman verarbeitete Kerouac die Erlebnisse, die er gemeinsam mit seinem Freund zwischen 1947 und 1950 auf einer USA-Reise sammelte. Aus diesem Grund basieren viele der Filmfiguren auf real existierenden Personen, die im Umkreis des Autors lebten. Regie führte Walter Salles.
Für den 18.4. 19.30 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr) laden wir recht herzlich zusammen mit der Stadtbibliothek und der Stadt Freiberg in die Nikolaikirche ein zur Lesung von Iny Lorentz aus dem neuen Buch „Die steinerne Schlange. Iny Lorentz ist eines der Pseudonyme des deutschen Schriftstellerehepaares Iny Klocke und Elmar Wohlrath, das vor allem für seine historischen Romane bekannt ist. Die beiden schreiben seit 1982 zusammen. Ihr erfolgreichster Roman „Die Wanderhure“ wurde fürs Fernsehen verfilmt. Im Herbst 2015 ist ihr neuer Roman „Die steinerne Schlange“ erschienen, welcher in Germanien im Jahre 213 nach Chr. spielt. Die junge Gerhild, Tochter eines Stammesfürsten, ist die Heldin des Buches.
Kartenvorverkauf (15 Euro, 12 Euro erm.) im Taschenbuchladen, Stadtbibliothek Freiberg und in der Freiberg-Information
Am 19.4. 20 Uhr in der Bodega Andaluza lassen wir im Lyriksalon George Tabori (in Anlehnung an die Freiberger Inszenierung seines bekanntesten Stückes „Mein Kampf“) zu Wort kommen. Er war ein Drehbuchautor, Schauspieler, Sprecher, Schriftsteller, Übersetzer, Dramatiker und Spielmacher (Theaterregisseur) ungarischer Herkunft. In seinen Theaterstücken setzte er dem Grauen von Rassismus und Massenmord oft schwarzen Humor und absurde Komik entgegen. „Vor 200 Jahren gab es keine Regisseure, den «Regisseur» hat ein Deutscher erfunden. Ich habe auch das Wort «Regie» nicht gerne. Das erinnert mich an »Regime«. Und das hat mit Theater nichts zu tun.“
Druckfrisch liegt bei uns nun auch der Veranstaltungsplan der 42. Freiberger Jazztage aus, auch die Karten dafür und dass Gert Anklam spielt, das freut mich wahrlich. Sie finden auch etwas. Versprochen! Schauen Sie unter http://www.freiberger-jazztage.de.

Und von Martina weiß ich, dass sie gerade sehr gern das neue Buch von Nellja Veremej liest. Erinnern Sie sich noch an die Blinddate – Lesung im Herbst 2013? Ja genau, diese Autorin hat ein neues Buch „Nach dem Sturm“, das in einer fiktiven osteuropäischen Stadt spielt. In die melancholische Atmosphäre dieser Kleinstadt webt Nellja Veremej geschichtliche Erzählungen ein wie Mythen und es geht um Heimat und Aufbruch, Schicksal und Lebensträume, die jede Generation anders prägt. Ich habe es auch gern gelesen…
Christl liest das neue Buch von Christoph Hein „Glückskind mit Vater“. (Da habe ich leider keinen Lesungstermin bekommen) und mag es genauso gern wie ich! Ist ja auch eine feinfühlige Geschichte und vortrefflich erzählt…
Und nun: Ab in den Garten, auf die Terrasse, in die Natur, in die Innenstadt (da fällt mir noch das Frühlingsfest am 17.4. ein, wo unser Lädchen von 13 bis 18 Uhr auch für Sie geöffnet ist) oder wo auch immer Sie die Sonne genießen wollen!
Frühlingsgrüße von Heike Wenige, Christa Trautzold und Martina Gehlhaus