Nachdem wir nun heute mehrere neue Bücher ins Buchregal einsortiert haben, in denen das Wort Sommer vorkommt, nur beispielsweise Ewald Arenz „Der große Sommer“, Franziska Gänsler „Ewig Sommer“, Bas Kast „Das Buch des Sommers“, auch Aharon Appelfeld „Sommernächte“ oder Polly Samson „Sommer der Träumer“, fühle ich mich schlagartig daran erinnert, Ihnen einen schönen, erlebnisoderereignisreichen, erholsamen, wunderbaren ebendiesen noch zu wünschen…Ist denn noch jemand da? In der Stadt ist es zumindest vormittags sehr still und wir bekommen mehr und mehr „Einen schönen Sommer“ gewünscht, bzw. „Wir sehen uns im September“… Um so erfreulicher, dass unser Städtchen nun wieder zunehmend von Touristen bevölkert wird. Man hört so gern das sehr freundliche „Ge“ und „Pfiat di“ (musste ich nachschauen, wie es eigentlich geschrieben wird), heute gabs ein „Tchö“ -nach einer langen Unterhaltung über die feinen Kölner unabhängigen Buchhändler. Das erfreut uns alle sehr, man könnte meinen/hoffen, dass sich so langsam wieder das „Normale“ einstellt…
Was den Sommer noch so betrifft – wir sind bestens vorbereitet in unseren Lektüreempfehlungen! Ich hatte gerade wieder Freude gefunden an Tove Janssons „Sommerbuch“. Das ist wirklich so eine feine kleine Geschichte von Großmutter und Enkelin und einem Sommer. Denn, wenn die Luft leicht wird, das Meer funkelt und Sonnennebel sich über die einsame finnische Insel legt – dann ist Sommer. Sophia zeltet, taucht im eiskalten Wasser und lässt sich von ihrer Großmutter in die Geheimnisse der Natur einweihen. Das Mädchen erlebt eine Welt voller Wunder. Von ihrer Großmutter erfährt sie, dass das Holz in den Wäldern eine Seele hat. Sie verrät Sophia das Geheimnis, wie man die karge Schärenlandschaft in ein Blumenmeer verwandelt. Und sie zeigt ihr, wie man langsam alt wird. Eine feine unbeschwerte Lektüre. Das hat mir Martina für Sie aufgeschrieben: Für Leser von 14 bis 99 hat Alina Bronsky mit „Schallplattensommer“ eine schöne Sommerliebesgeschichte geschrieben, die aber auch Themen wie Selbstmord, Medien, Mobbing, Demenz und soziale Ausgrenzung thematisiert. Maserati, die Heldin von „Schallplattensommer“, ist außen vor. „Lass uns ein für alle Mal klären: Ich bin seltsam, okay?“, herrscht sie den neuen Nachbarn Theo an. „Ein seltsames Mädchen in der Einöde, das nach Frittierfett stinkt und niemals die Schule abschließen wird.“ Alina Bronsky erzählt die Geschichte aus Maseratis Perspektive, die trotz Bestnoten nach der zehnten Klasse Schluss mit der Schule gemacht hat, um ihrer Großmutter bei der Arbeit in deren kleiner Dorfgaststätte zu helfen. Und das nicht nur aus Liebe zur ihr, die immer vergesslicher wird, sondern auch aus Furcht vor der Welt, in der Skandalgeschichten sich durch Klatschmagazine, Internet und Smartphones in Windeseile verbreiten.
Der nordische Lieblingsbuchhändlerkollege empfiehlt für den Sommer Giulia Corsalinis Roman ‚Die Tschechow-Leserin‘.
Und wir freuen uns auch, dass ein neues feines Buch unser Regionalregal bereichert „Montanregion Erzgebirge -Wanderungen und Exkursionen zwischen Freiberg, Halsbrücke, Brand-Erbisdorf, Altenberg, Zinnwald und Krupka“ vom Natur-und Bergverlag Peter Rölke.
Genießen sie den Sommer – egal ob auf dem Berg, am Meer, am See, unterm Sternenhimmel, im Schattigem oder in der Sonne – auf alle Fälle SEHR!
Liebe Grüße von Heike, Martina und Iva
PS: Für den Herbst kann ich Ihnen ja schon mal ankündigen, dass wir am 6.9. mit „Kultur zum Mittag“ starten werden. Sie wissen schon – jeden ersten Dienstag im Monat 12.10 Uhr im Taschenbuchladen…
Lyriksalon ist am 11.10. und am 22.11. und ganz besonders freuen wir uns auf Lukas Rietzschel am 4.10. im Rahmen der Landpartie des Sächsischen Literaturrates und auf (Hurra) Jaroslav Rudiš am 30.11.