Es riecht gut bei uns!!!

Ja, nach leckeren Keksen natürlich. Die sind schon fertig für „Kultur zum Mittag“ am Dienstag (4. Februar), wie immer 12.10 Uhr im Taschenbuchladen und wir freuen uns auf unseren vortragenden Gast und auf Sie!

Und der Wohlgeruch des Frischgestrichenem hängt noch im Taschenbuchladen, und nach gründlichstgeputztundstaubgesaugt… Mussten wir auch, denn so ein Baustaub hält sich doch ziemlich hartnäckig. Umgeräumt haben wir nun auch endlich ein wenig, das wollten wir schon ganz lange und sind ganz glücklich mit unserer neuen Sortierung – und schon gespannt, ob Sie das bemerken. Bemerken werden Sie ganz sicher unser neues Licht, es strahlt nun so schön in unseren Schaufenstern und wir können die feinste Literatur noch besser ins Licht rücken.

Dankbar oder bzw. hoch erfreut sind wir auch, dass „Wunderbuntd“ uns jetzt endlich ihr Ständchen zum Taschenbuchladengeburtstag nachträglich bringen kann.

„Wunderbuntd“ kennen Sie? Das ist die Freiberger Band, die es schon seit 1987 gibt und die vor allem durch ihre „Rio Reiser Nacht“ bekannt ist. Eigene Deutschrock-Titel der Band mit sozial-kritischen Texten ergänzen das Programm. Des Weiteren gibt es von Wunderbuntd in wechselnden Besetzungen auch Theaterprojekte sowie Lieder und Programme für Kinder. Wechselhaft ist auch die Bandgeschichte, können Sie aber selbst nachlesen. Jedenfalls werden Isolde und Jens Lommatzsch unseren Lyriksalon am 11. Februar 20 Uhr in der Stadtwirtschaft musikalisch begleiten, denn wir werden Rio Reiser ein Ständchen bringen. 70 Jahre wäre er geworden im Januar – Anlass für uns, Ihnen den Sänger und vor allem Texter näher zu bringen. Von 1970 bis 1985 war er der Kopf der Band Ton Steine Scherben. Nach der Auflösung der Band setzte er seine musikalische Karriere als Solokünstler fort. Zu seinen bekanntesten Liedern gehören „Macht kaputt, was Euch kaputt“ macht und „Keine Macht für Niemand“. Und „Junimond“ kennt fast jeder. Wohlweisslich haben wir von der Stadtwirtschaft einen größeren Raum für dieses Vorhaben bekommen, so dass wir diesmal viel mehr Plätze als sonst anbieten können. (Aber bitte, bitte reservieren Sie vorher im Taschenbuchladen Tel. 31841)

Und: Einen Wunschfilm zeigen wir! Am 18. Februar 20 UhrSeitenweise Film“ im Salon der Stadtwirtschaft „Alfons Zitterbacke – das Chaos ist zurück“

Bestens besetzt ist die Neuverfilmung des DDR-Klassikers der sehr erfolgreichen und immer noch präsenten Kinderbuchreihe von Gerhard Holtz-Baumert mit Devid Striesow und Alexandra Maria Lara, die Alfons´ Eltern verkörpern. Olaf Schubert gibt den Chemielehrer, in weiteren Rollen sind außerdem Bürger Lars Dietrich, sowie Wolfgang und Stephanie Stumph zu sehen. Der bereits schon Grimme Preisträger Tilman Döbler spielt den Alfons. Regisseur und Drehbuchautor Mark Schlichter versetzt die Zitterbackschen Katastrophengeschichten und Streiche in die Gegenwart.

Derweil sich draußen der Frühling schon so ein bißchen meldet, so vorwitzige Frühlingsblumensprossen habe ich heute auf der Terrasse entdeckt und dutzende Bilder von heimischen Winterlingen bekommen, hält der Bücherfrühling heftig Einzug im Taschenbuchladen. Die Regale füllen sich so langsam wieder mit frisch gedrucktem und von einem möchte ich Ihnen gern erzählen, denn auf ein neues Buch von Thomas Brussig haben wir schon lange gewartet. Die Verfilmung von „Am kürzeren Ende der Sonnenallee“ sah ich erst kürzlich wieder und habe mich wieder sehr amüsiert über die übertriebenen Wahrhaftigkeiten des DDR Alltags. Das neue Buch „Die Verwandelten“ spielt zwar in einem Provinzkaff, aber –versprochen, da wird nix zurückgeblendet, sondern die reine Gegenwart beschaut und dies ganz in brussscher Manier, hyperrealistisch und grotesk verfremdet und eben hochkomisch.

Sehr nahe legen kann ich Ihnen, wie die Autorin sowieso, die Rede bzw. Vorlesung von Olga Tokarczuk zur Verleihung des Nobelpreises für Literatur, die in Buchform recht hübsch anzuschauen ist und ein feinstes Plädoyer für die Zukunft von Literatur ist:

„Literatur gründet auf liebevolle Zuneigung, die wir jedem anderen Sein entgegenbringen. Dem wunderbaren Instrument der liebevollen Zuneigung – der raffiniertesten Art menschlicher Kommunikation – ist es zu verdanken, dass unsere Erfahrung durch die Zeit reisen und jene erreichen kann, die noch nicht geboren sind, aber einmal in die Hand nehmen werden, was wir über uns und unsere Welt erzählen.“

Herzlich grüßen Heike Wenige, Martina Gehlhaus und Katrin Steinert