Ihnen zu sagen, dass es gerade nichts zu erzählen gibt, das ist langweilig! Unsere kulturelle Sommerpause eben (aber kleine Teile vom Herbstprogramm stehen schon unter www.taschenbuchladen.de bereit und auch unser Seitenweise Kino hat einen neuen schönen Platz gefunden!)…
Aber ich kann Ihnen ja von einem, nun jetzt ganz meinem Buch erzählen, das ich mit größtem Vergnügen und oftmals kichernd am Strande las und das mir so gefällt, dass ich mich jetzt ganz aktiv um eine Lesung mit der Autorin bemühe. Diese Euphorie ist sehr selten bei mir, glauben Sie mir… Denn: Sie müssen sich einen Stapel von gefühlten hundert Büchern vorstellen, die dem Buchhändler vorab, also vor Erscheinen vorliegen und jener muss sich nun zumindest erst mal für eines entscheiden, dass vom Klappentext her sooo vieles verspricht. Und das ist ja recht schwierig geworden angesichts der vielen Superlative, die Verlage so anführen.(Ja, da geht es uns erst mal auch nicht anders als Ihnen, wenn Sie im Laden stehen und etwas finden wollen…) Jedenfalls der Kurztext zu diesem Buch erschien mir schön absurd, denn: Wie viele Menschen träumen von einem Okapi? Und noch absurder – immer wenn dies eintrifft bei Selma, einer Protagonistin des Romans vom Mariana Lesky „Was man von hier aus sehen kann“, stirbt ein Mensch im Dorf. Das Okapi begegnete mir vor vielen Jahren im Leipziger Zoo, einem meiner Lieblingsplätze in meiner Lieblingsstadt, und die Faszination angesichts dieser, wie behauptet wird, „Laune der Natur“ hat auch mich ergriffen… Und zu diesem Buch gegriffen. Jedenfalls wird in diesem Buch ein so kleines Dorfidyll geschildert. Moment, Idyll stimmt so nicht, denn alle Persönchen tragen ja so ihre Dinge mit sich. Selma ist am eindrucksvollstem – Großmutter von Luise und eine lebenskluge Frau, in die der Optiker verliebt ist, der aber seine Liebesbriefe an sie nicht abschickt. Luise hingegen verliebt sich in einen Mann, der lieber in Japan buddhistisch leben will, Luises Mama liebt den Eisverkäufer, weil Luises Papa lieber die Welt ganz weit weg liebt. Nein nein, es geht nicht nur um Liebe – es geht ums Gegenwärtige, Vergangene und Kommende dieser so liebenswerten Personen und noch ein paar anderen mehr und das wird so bildhaft erzählt, dass man sich mit am Küchentisch sitzend und die Dinge mit bedenkend fühlt. Hinzu kommt, und das ist ein für mich noch sehr liebenswerterer Aspekt an diesem Buch – es ist mit so hinreißendem Witz und mit so lebensklugen Sätzen erzählt. Wie schon gesagt – ich kicherte… Eine kleine Leseprobe gibt es demnächst in unserem Podcast zu finden, aber das Buch, das finden Sie schon bei uns. Ich habe es heute höchst erfreut ausgepackt und natürlich wohlwollend präsentiert.
Hm… Wohlwollend präsentiert habe ich auch schon den Literarischen Katzenkalender für das nächste Jahr. So ein bisschen aus Stolz – das möchte ich das hier mal so erwähnen dürfen, denn mein kleiner Hausherrenkater darf ein Wochenblatt im Mai zieren! Das kleine Fotohonorar wird in sein Wohlbefinden investiert. Versprochen!
Und mit viel mehr von uns will ich Sie diesmal gar nicht belästigen, denn wir alle haben ja doch mit der schönsten Jahreszeit zu tun – egal in gerade welcher Weise, aber auf alle Fälle genießend!
Ihnen nun eine weiterhin eine schönste Sommerzeit aus dem Taschenbuchladen gewünscht, der sich ab morgen im Schaufenster ebenfalls ganz entsprechend präsentieren wird und drinnen sowieso
von Heike Wenige, Martina Gehlhaus und Ezra Matschullat