Ernst Jandl war ein österreichischer Dichter und Schriftsteller und wäre im August 100 geworden. Das ist uns ein Ständchen wert. Bekannt wurde er vor allem durch seine experimentelle Lyrik in der Tradition der Konkreten Poesie, durch visuelle Poesie und Lautgedichte wie schtzngrmm oder falamaleikum, die durch den Vortrag, durchs laut lesen erst ihre besondere und sehr witzige Wirksamkeit entfalten. Eines seiner bekanntes Gedichte ist wohl „Otto Mops“ oder auch „fünfter sein“ und auch seine Zeilen
„lichtung“
manche meinen
lechts und rinks
kann man nicht velwechsern
werch ein illtum
…sind irgendwie immer aktuell….
„Wir erlauben uns, Ihnen Ihre Gedichte wieder zurückzuschicken, da wir uns ausser Stande sehen, in diesen puren Wortspielereien irgend einen lyrischen Gehalt zu entdecken. Man kann vieles als Gedicht bezeichnen, diese Stücke aber ganz gewiss nicht. Mit den besten Empfehlungen.“ Es grüßte der Suhrkamp Verlag damals in den Fünfziger Jahren. Jandl war ein Sprachavantgardist, getarnt als Beamter. So trat er auch auf. Ein kleiner, stets Aktentaschen-bewehrter Mann mit schütterem Haar und dicker, schwarzer Hornbrille. Und schon bald: ein Popstar der Beatgeneration. Keiner macht Sprache so konsequent zu Klang, zu Musik wie Ernst Jandl. Mitte der Sechziger trat er in der Londoner Royal Albert Hall auf. 7.000 Leute sitzen im Publikum.
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